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3. Pfarrhaus und Schule
Von dem ältesten Pfarrhaus, das vermutlich auf die vorreformatorische
Zeit zurückgeht, gibt es keine Daten mehr. 1810 befand es sich aber in so
schlechtem Zustand, dass ein Neubau beantragt wurde. 1823 wurde es dann durch ein Neues mit markantem Halbwalmdach ersetzt. Im gleichen Jahr wurde
auch der Pfarrstadel erbaut. Da sich aber die gleichen Mängel wie an
der Kirche und der Sakristei zeigten, musste 1875 eine größere Reparatur
durchgeführt werden. Diese war aber offenbar nicht gründlich genug. Denn
1912 musste die ganze Ostwand neu untermauert werden.
Schon bald nach Einführung der Reformation scheint Pflaumfeld eine Schule
besessen zu haben. Nach einem Erlass des Markgrafen von 1566 wurden die
Pfarrer angewiesen, dass Sie die Schule im Winterhalbjahr halten mussten,
wenn kein Schulmeister am Ort war. So geschah es auch in Pflaumfeld. Erst
1668 wird von der Anstellung des Schulmeisters Andreas Schmied berichtet. Er
unterrichtete damals in seinem Haus. 1708 erbaute dann die Gemeinde ein Schulhäuschen,
das bis 1806 seinen Zweck erfüllte.
Da aber früher die Schul- und Mesnerstelle gleichsam eine Familientradition
darstellte und in Pflaumfeld von 1718 bis 1808 vom Vater auf den Sohn
überging, sprechen andere Aufzeichnungen davon, dass das Haus nicht lange
benutzt wurde. Denn damals "wurde eine Person eingestellt um den
Mesnerdienst zu besorgen und Schule zu halten. So benützte dieselbe in
der Regel ihr eigenes Wohnzimmer, weil es offenbar viel bequemer war,
nebenbei das Handwerk zu besorgen oder ökonomische Geschäfte zu besorgen".
Es war also kein Wunder, dass damals nur wenige gut Lesen und die
wenigsten Schreiben lernten. Manche konnten nicht einmal ihren Namen
schreiben und mussten deshalb drei Kreuze machen.
Der Letzte, der die beiden Ämter ausübte, war Christian Rupp.
Als dieser 1816 nach Kammerstein versetzt
wurde, erwarb die Gemeinde dessen Haus für Schulzwecke, da der Platz in
der alten Schule nicht mehr ausreichte. 1836 errichtete
die Gemeinde einen Neubau neben der Pfarrkirche. Nun wurden die Lehrer vom Staat angestellt.
Ein neues Schulhaus wurde 1960 am östlichen Ortsrand gebaut und bis zum Jahre 2000 genutzt.
In einer Stadtratssitzung im Jahre 2001 wurde beschlossen, dass die
ehemalige Schule Pflaumfeld für Zwecke der FFW und der Dorfgemeinschaft
Pflaumfeld, einschließlich des Neubaus einer Fahrzeughalle für die FFW
Pflaumfeld umgebaut werden soll. Das Richtfest fand am 25.05.2001 statt.
Am 24.05.2003 konnte, nach 5830 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden,
im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier das neue Feuerwehrgerätehaus
mit Schulungsraum bezogen werden.
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